Viele Unternehmen sorgen sich vor dem Launch, dass die Nutzer:innen von Informationen überflutet werden könnten. Das ist jedoch bisher noch nie der Fall gewesen. Wenn überhaupt ist das Gegenteil das Problem: Es werden zu wenige Newsartikel veröffentlicht, weshalb viele Intranets und Mitarbeiterapps in der Vergangenheit „eingeschlafen“ sind.
Der Irrglaube, dass es einen „Information Overload“ geben könnte, kommt aus der privaten Erfahrung mit sozialen Medien wie Facebook oder Instagram: dort folgt man nicht selten hunderten Profilen von großen Medien, Stars oder Marken, die teilweise mehrmals am Tag professionell erstellte Inhalte teilen. Was dabei oft verkannt wird: Der Großteil der Nutzer:innen erstellt relativ selten bis nie eigene Inhalte und konsumiert nur.
In Social Intranet und Mitarbeiterapps sind es meist ebenfalls relativ wenige Personen, die regelmäßig News veröffentlichen, wie beispielsweise Mitarbeitende der Geschäftsführung oder der Personal-, IT- oder Marketingabteilung. Schließlich kostet Kommunizieren Zeit, weshalb es in größeren Unternehmen eine entsprechende Abteilung dafür gibt. Dazu kommt noch die Angst der Mitarbeitenden, etwas Falsches bzw. überhaupt an eine große Gruppe wie z.B. das gesamte Unternehmen zu kommunizieren.
Daher hält sich auch die Anzahl der News in Grenzen: selbst größere Kunden aus wissensintensiven Branchen (z.B. Banken) kommen auf max. 10 News pro Tag, während der Durchschnitt bei 1-3 pro Tag liegt – mehr Newsinhalte gibt es in einem Unternehmen oft schlichtweg nicht.
Zum Vergleich: ein durchschnittlicher Mitarbeitender erhält über 40 E-Mails pro Tag. Eine gedruckte Tageszeitung hat allein auf der Titelseite häufig mehr als 10 Artikel-Überschriften, während die Gesamtzahl an Artikeln pro Ausgabe oft dreistellig ist. Die durchschnittliche Anzahl an Inhalten, die eine Person pro Tag online in sozialen Medien und auf Nachrichtenseiten wie Spiegel Online konsumieren, liegt ebenfalls im dreistelligen Bereich.
Trotz der relativ geringen Zahl an Unternehmensnews kann es Mitarbeitende geben, die sich schon bei einer Handvoll News pro Tag über eine Informationsflut beschweren, obwohl das Durchscrollen des Newsfeeds selbst bei 10 Nachrichten am Tag kaum mehr als eine Minute dauert. Die wahre Ursache einer solchen Beschwerde liegt in der Tatsache begründet, dass Unternehmensnews oft als uninteressant wahrgenommen werden – insbesondere bei den über 87% der Mitarbeitenden, die laut Gallup Studie keine oder nur eine geringe emotionale Bindung zu ihrem Arbeitgeber haben.
Umso wichtiger ist es, dass Inhalte in Intranets und Mitarbeiterapps zeitgemäß sind: da man die Leute nicht zum Lesen zwingen kann, ist dies die einzige Möglichkeit, die Reichweite zu steigern.